Südafrika ist ein Land, das „eine Welt“ vereint. Die Vielfalt der Landschaft ist unvergleichlich: Wüsten, endlose Savannen, Buschland, Regenwälder, Lagunen, Feuchtgebiete, Hochplateaus, Mittelgebirge mit fruchtbaren Tälern und bizarre Hochgebirge. Über 2000 km Küste mit Traumstränden, rau und melancholisch im Westen, eher mild und mediterran im Osten, tropisch und deutlich wärmer im Nordosten. Moderne Großstädte mit dem Komfort der "Alten Welt", teils hervorragender Infrastruktur und einer für afrikanische Verhältnisse sehr gut funktionierenden Wirtschaft vereinen sich in Südafrika mit der Ursprünglichkeit des schwarzen Kontinents, der mit seinen freundlichen Menschen und der einzigartigen Fauna und Flora viele Besucher immer wieder in seinen Bann zieht. Südafrika ist kein Urlaubsziel für den schnellen Badespaß am Strand. Es ist das Ziel für "die ganz große Reise", für viele Besucher die schönste Reise ihres Lebens; für manche sogar letztendlich die dauerhafte Alternative zum eigenen Heimatland!
Vom Klima her ist Südafrika das ganze Jahr über ein attraktives Reiseziel, denn irgendwo in diesem riesigen Land gibt es immer gutes Wetter: Von November bis April besucht man am besten das Western Cape mit Kapstadt und den Winelands und ab Mai bis Oktober am besten die Ostküste, sowie die Karoo und die Kalahari.
MEZ + 1 ist die Zeitzone in Südafrika, d.h. im europäischen Sommer gilt die gleiche Zeit, da in Südafrika keine Sommerzeit gilt. Im europäischen Winter muss man allerdings die Uhr um eine Stunde vorstellen.
Einreisebestimmungen
Für einen Aufenthalt von bis zu 90 Tagen benötigen Touristen aus Deutschland und anderen europäischen Ländern lediglich einen Reisepass, der noch 6 Monate über das Rückreisedatum hinaus gültig ist. Für längere Aufenthalte gelten besondere Regelungen. Bei der Einreise ist unverzüglich zu prüfen, ob über den Abreisetag hinaus genügend Tage bewilligt wurden. Jegliche Fehler, die von wem auch immer gemacht werden, liegen in der Verantwortung des Besuchers. Eine Überschreitung der Aufenthaltserlaubnis führt in der Regel zu drastischen Strafen. Ansonsten müssen im Pass mindestens zwei freie Seiten für Stempel und Eintragungen vorhanden sein. Sind diese Bedingungen nicht erfüllt, ist eine Einreise nach Südafrika nicht möglich.
FINANZEN
Währung
Die gesetzliche Landeswährung ist der südafrikanische Rand, kurz ZAR, mit einem Wechselkurs zum Euro von ca. 17,30 zu 1 (Stand August 2021). Der Interbankenkurs kann leicht bei Google gefunden werden. Der Wechselkurs, der beim Geldwechsel verwendet wird, ist deutlich schlechter. Im Allgemeinen erhalten Sie einen etwas besseren Wechselkurs, wenn Sie in Südafrika Geld wechseln oder noch besser per Bank überweisen.
Devisenbestimmungen
Die Höhe der eingeführten Fremdwährungen in Form von Bargeld oder Reiseschecks, die bei jeder Bank (in USD oder EUR) umgetauscht werden können, ist unbegrenzt. VISA- und MasterCard-Kreditkarten werden überall akzeptiert. EC-Karten (Maestro) werden nicht von allen Banken akzeptiert. Die Einfuhr von Landeswährung ist auf den geringen Betrag von ZAR 5.000 pro Person beschränkt.
Banken
Die südafrikanischen Banken (z.B. Standard Bank oder ABSA Bank) tauschen alle frei konvertierbaren Währungen und Reiseschecks in ZAR um. Alle größeren Bankfilialen verfügen über Geldautomaten (ATM = Automatic Teller Machine), an denen Sie mit einer Kreditkarte – teilweise auch mit einer Maestro (ehemals EC-Karte) – Geld abheben können. Banken haben in der Regel werktags von 9:00 bis 15:30 Uhr geöffnet, einige sind zwischen 13:00 Uhr und 14:00 Uhr geschlossen.
Kreditkarten
In Südafrika kann man – anders als in Deutschland – fast überall mit den gängigen Kreditkarten bezahlen. MASTERCARD und VISA werden bevorzugt, bei DINERS oder AMERICAN EXPRESS kann es dagegen zu Schwierigkeiten kommen, da viele Leistungserbringer die hohen Gebühren dieser Kartenorganisationen nicht akzeptieren.
Umsatzsteuer
Die Umsatzsteuer beträgt 15% (Stand August 2021). Bei größeren Einkäufen kann die Mehrwertsteuer durch Vorlage der entsprechenden Belege bei der "VAT-Rückerstattung" an internationalen Flughäfen erstattet werden.
KLIMA
Regionale Klima- und Wetterunterschiede
Die klimatischen Bedingungen in Südafrika hängen von der Höhenlage und der Nähe zum Meer ab und variieren daher von Region zu Region stark.
Das Klima in Kapstadt und auf der Kaphalbinsel
Das Klima hier ist wie am Mittelmeer. Trockene, warme Sommer von Dezember bis April, oft sehr windig. Zwischen Dezember und März kann es auch mal stürmisch werden ("Südostwinde"). Die Winter zeigen sich mit Temperaturen von 14 bis 22 Grad tagsüber und 5 bis 12 Grad nachts. Von Mai bis Juli oft reichlich Regen.
GESUNDHEITSWESEN
Das Gesundheitswesen ist am Westkap, und hier insbesondere in Kapstadt und Umgebung, sehr gut ausgebildet. Die Qualität der Ärzte ist auf hohem international Niveau. Zahlreiche südafrikanische Ärzte wurden in Europa oder den USA ausgebildet. Die technische Ausstattung ist erstklassig, z.B. bei Kieferorthopäden, Augenärzten, Krebsspeyialisten und Urologen. Als Alternative zur eigenen Niederlassung/Praxis tun sich Ärzte oft in Medical Centres zusammen. Neben den kostenfreien, staatlichen Kliniken gibt es zahlreiche Betreiber privater Krankenhäuser. Die Versorgung mit Medikamenten ist mit zahlreichen Apotheken (Pharmacies) flächendeckend.
Ärztliche Versorgung
Meist praktizieren die Ärzte (Allgemeinmediziner = General Practitioner) in Gemeinschaftspraxen, z.B. von Red Cross, und Fachärzte in Privatkliniken. Apotheken findet man in allen Städten. Medikamente sind sehr viel preisgünstiger als in Deutschland.
Krankenhäuser
Ist eine Krankenhausbehandlung notwendig, sollte man stets eine der zahlreichen Privatkliniken wählen, wie die von "Medi-Clinic" (z.B. Constantiaberg Hospital, "Life" (z.B. Kingsbury Hospital) und "Melomed" (z.B. Private Hospital in Tokai with Stroke Unit) sowie Spezialkliniken. Als weitere bekannte Namen mit großem Renomee sind zu nennen Vincent Pallotti Hospital und Groote Schuur (Ort der ersten Herztransplantation weltweit). Staatliche Krankenhäuser sind nicht zu empfehlen, die medizinische Ausrüstung ist dort meistens unzureichend.
VERKEHR und TRANSPORT
Autofahren
Linksverkehr und Anschnallen ist Pflicht in Südafrika und die Promillegrenze liegt bei 0,50%. Die Verkehrsregeln sind weitgehend den in Deutschland üblichen Regeln gleich. Aber es gibt wichtige Besonderheiten.
Four-Way-Stops:
An Kreuzungen ohne Ampeln oder mit Vorfahrtschilder (Stoppschilder mit roter "4" an allen Einmündungen) gilt die Regel: "Wer zuerst kommt, fährt zuerst".
Überholen:
Viele der größeren Landstraßen sind mit breiten Seitenstreifen versehen, den man benutzen kann, um dem überholenden Fahrzeug Platz zu machen.
Geschwindigkeitsbegrenzung:
Innerorts 60 km/h, außerorts auf asphaltierten Landstraßen gilt 100 km/h und auf Autobahnen gilt 120 km/h. Kontrollen kommen immer häufiger vor, vor allem an den Ortsein- und -ausfahrten. Geschwindigkeitsübertragungen, wie auch Parksünden, werden mit teils empfindlichen Strafen geahndet.
Automobil Club
Der AA (South African Automobile Association) ist das südafrikanische Pendant des deutschen ADAC, mit Filialen in allen mittleren und größeren Städten. Hier kann man als ausgewiesenes ADAC-Mitglied u.a. Kartenmaterial erhalten.
Benzin und Tankstellen
Das Tankstellennetz ist ähnlich gut wie in Europa ausgebaut. Eine Tankstelle findet man auch in kleineren Ortschaften. Bei den meisten Tankstellen bekommt man Diesel, 95 Bleifrei ("unleaded") und 97 Super ("leaded"). Da es sich überall um Tankstellen mit Service handelt, also ohne Selbstbedienung, ist ein kleines Trinkgeld je nach Aufwand des Tankwarts angemessen.
Führerschein
Es geht auch ohne, aber um eventuelle Schwierigkeiten bei Polizeikontrollen zu vermeiden, sollte man zum nationalen auch einen internationalen Führerschein mitführen, den man bei seinem nationalen Automobil-Club erhält.
Eisenbahn
Das Eisenbahnnetz wurde in Südafrika recht gut ausgebaut. So sind z.B. von Johannesburg aus praktisch alle größeren Städte per Bahn erreichbar. Die Eisenbahngesellschaft "Shosholoza Meyl" veröffentlicht auf ihrer Website genaue Fahrplan- und Preisauskünfte. Für längere Strecken können Schlafkabinen gebucht werden ("Tourist Class"), auf kürzeren Strecken nur Sitzplätze ("Economy Class"). Verglichen mit Deutschland sind die Preise sehr moderat.
Flüge
Bis zum Beginn der Corona-Pandemie wurden Frankfurt und München von einer südafrikanischen Airline täglich angeflogen. Die Flugzeit beträgt 10 bis 11 Stunden. Die Lufthansa flog täglich die Strecke Frankfurt – Johannesburg. Zwischen November und März gab es auch Direktflüge von Frankfurt und München nach Kapstadt. Andere Airlines wie z.B. Air France, KLM, British Airways und Turkish Airlines flogen Südafika regelmäßig über deren Heimatflughäfen an. Die Flugzeiten sind dann etwas länger. Abhängig von der Saison variieren die Flugpreise stark. Höchstpreise sind um Weihnachten herum zu zahlen.
KOMMUNIKATION
Telefonieren allgemein
Neben einem gut ausgebauten Telefonnetz ("landline") verfügt Südafrika auch über ein modernes, flächendeckendes Mobilfunknetz. In beiden Netzen muss die regionale Vorwahl, z.B. 021 für Kapstadt, stets mitgewählt werden. Die Ländervorwahl Südafrika's ist 0027.
Handy Telefonate
Ein Mobiltelefon nennt man in Südafrika "Cellphone" (kurz: Cell). Die großen Mobilfunk-Anbieter sind Vodacom und MTN. Es empfliehlt sich schon bei Ankunft auf dem Flughafen eine sehr preisgünstige südafrikanische Simcard ("prepaid") zu erwerben. Mit der Karte kann nach Freischaltung in einem Vodacom- oder MTN-Laden auch im Internet surfen. Gesprächseinkeiten ("airtime") und Datenvolumen ("data") kann man in jedem Supermarkt und auch in zahlreichen anderen Läden kaufen. Hohe Roaming-Kosten deutscher Mobilfunk-Anbieter können so vermieden werden.
Wichtige Telefonnummern (für das Constantia Tal)
Polizei Notruf 10111; Nächste Police Station 021 710 7306, Rettungswagen 10177; Flying Squad 10 111, ADT Emergency 0861 212 301, Medi-Clinic Constantiaberg, 021 799 2911, Ambulance 10 177, 24-hours Emergency Unit 021 799 2196, AA Notfall-Telefonnummer 0861 000234, Fire 021 480 7700
GASTRONOMIE
Restaurants
Restaurants in den größeren Städten entsprechend ohne weiteres dem internationalen Standard. Dies trifft vor allem für die Metropolen Johannesburg, Kapstadt und Durban zu. Besonders hervorheben muss man die Region um die Kaphalbinsel mit Kapstadt und dem Constantia Tal, als auch die berühmten Winelands um Stellenbosch, Franschhoek und Paarl herum. Hier befinden sich zahlreiche Goumet-Tempel der internationalen Spitzenklasse, von denen einige zu den Top-100 der Welt gezählt werden. Die Qualität ist ausgezeichnet, die Preise allerdings wesentlich teuerer als in "normalen" Lokalen, jedoch günstig im Vergleich zur Spitzenrestaurants in Europa. Restaurant-Ketten, wie z.B. sehr gute Steakhouses (u.a. Cattle Baron, Spurs, Hussar Grill), oder Filialen von Fast Food Größen wie McDonald, Burger Kind oder KFC sind im ganzen Land vertreten.
Alkohol
Alkoholische Getränke können nur in speziellen Getränkeläden ("liquor stores") gekauft werden. Wein jedoch bekommt man auch in Supermärkten, wie Pick n Pay, Spar und Woolworth. Südafrika ist im Bierbrauen ein wahrer Weltmeister, sowohl was die Jahresproduktion der Branchen-Riesen ("South African Breweries") und den Pro-Kopf-Konsum der Südafrikaner betrifft, als auch die Vielzahl der Biersorten, zu der insbesondere die kleinen Produzenten von handgefertigten Spezialitäten ("craft beers") beitragen.
Die Weinproduktion gewinnt in Südafrika stetig an Bedeutung und ist zu einem sehr wichtigen Wirtschaftfaktor für das Land geworden. In den Winelands rund um Stellenbosch, Franschhoek und Paarl, sowie den Anbaugebieten Thulbach, Swartland, Elgin, Constantia und dem Hochebene von Robertson mit seinen zahlreichen Tälern werden neben den Massenprodukten für den nationalen und internationalen Markt auch Spitzenweine höchster Qualität vinifiziert, egal ob aus weißen Rebsorten wie Sauvignon Blanc, Chardonnay und Chenin Blanc, oder aus roten Rebsorten wie Cabernet Sauvignon, Merlot, Shiraz und der südafrikanischen Spezialität Pinotage, um nur die wichtigsten zu nennen. Das Preis-Leistungsverhältnis ist ausgezeichnet; einen Top-Rotwein erhält man schon für EUR 15,00 pro Flasche.
Das Weinangebot in Restaurants ist in der Regel gut bis sehr gut. Die Preise schwanken sehr stark zwischen "normalen" Restaurants und der Spitzengastronomie. Die meisten Restaurants und Hotels sind heute "Fully Licensed", d.h. besitzen eine unbeschränkte Schanklizenz ("liquor license"). Gegen Entrichtung eines Korkengelds ("corkage") darf man in den meisten Restaurants seinen eigenen Wein zum Essen mitbringen. In der gehobenen Gastronomie und in Restaurants der Weingüter wird dies jedoch limitiert oder sogar ganz ausgeschlossen.
Trinkgelder
In Restaurants sind 10% des Rechnungsbetrages üblich und angemessen. Manche Restaurants der oberen Kategorie geben mittlerweile 12,5% vor und belasten diese auch automatisch. Gepäckträger sollten 5 bis 10 Rand erhalten. An Tankstellen gibt man 2 bis 5 Rand je nach Service-Umfang, beim vollen Programm, also Scheiben-Wasser-Öl-Reifendruck, auch mal mehr. Generell gilt: Ist man mit der Leistung nicht zufrieden, gibt es auch kein Trinkgeld.
Trinkwasser
Das Leitungswasser ist in den Zentren Südafrika's in der Regel sauber und problemlos trinkbar, sofern nicht ausdrücklich davor gewarnt wird. Bei Touren in entlegene Gebiete sollte man genügend Trinkwasser mitführen. Mineralwasser und Eis zum Kühlen sind an den meisten Tankstellen und in vielen Geschäften erhältlich.